© Margarete Wenzler
Du gingst ohne Zögern,
bis Wasser deine Lippen küsste
und den Scheitel zwischen schwarzem Haar.
Es flutete rot die Lunge – das letzte Wehr
goss die Glut auf,
schmolz den Amboss im Kopf,
spülte dich mit Feuer,
bis die Träume gereinigt zu Boden sanken,
langsam erloschen ihre Farben,
im Netz deiner Haare noch dieses eine
Bild.
Nun wohnst du in den dunklen Fluren der
Meere,
es winkt mit deinem weißen Kleid,
und immer wirfst du mir Tränen vor die
Füße.
Ach Alfonsina*, die Nacht wird dich
halten,
das Dunkel liebt dich.
*Alfonsina Storni (1892 –
1938), argentinische Dichterin
aus: Nicht für die Luft geboren, Weilerswist 2015 (S. 70)
Text © Annette Hövelmann
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